събота, 10 октомври 2009 г.

Inhaftierter Hacker knackte Gefängniscomputer

Wie peinlich! Ein englisches Gefängnis stellt für Programmierarbeiten einen wegen Internetbetrugs berüchtigten Häftling an - der nutzt prompt die Chance. Außerdem: Kriminalisten fordern Netz-Notruf-Knopf, De-Mail wird getestet, EU gibt Microsoft grünes Licht, und der Pirate-Bay-Verkauf ist geplatzt.

Die Verwaltung eines englischen Gefängnisses stellt für Programmierarbeiten einen Häftling an, der dort, wegen Kreditkartenbetrugs im Internet seit 2005 in Haft sitzt. Der als "König der Phisher" bekannte 27-jährige Hacker nutzte die Chance, hackte sich in einem unbeobachteten Moment in die zentrale Festplatte des Gefängnis-Systems und verbarrikadierte sie mit mehreren Passwörtern. Erst eine von der Gefängnisleitung hinzugezogene Spezialistenfirma konnte den Zugriff auf die Daten wiederherstellen, schreibt die Sonntagsausgabe der englischen Tageszeitung "The Daily Mirror". Der tolldreiste Hacker wurde zur Strafe in Sonderverwahrung genommen - die er wahrscheinlich kichernd verbringt.

Wieso ein Hacker unbeobachtet an einem Gefängniscomputer arbeiten konnte, ist nun Fragestellung einer internen Untersuchung. Dem "Sunday Mirror" sagt ein Gefängnissprecher lakonisch: "Gefangene haben keinen unbeobachteten Zugriff auf Computer. Der Gefangene hatte keinen Zugriff auf die Daten anderer Gefangener." Eine Anfrage von SPIEGEL ONLINE blieb bis zum Erscheinen dieses Artikels unbeantwortet.

Kriminalisten fordern Notruf-Knopf im Browser

Apropos Internet-Spezialisten: Der Bund deutscher Kriminalbeamter hat einen Notruf im Internet gefordert. "Wir müssen die virtuelle Welt mit der realen Welt verknüpfen", verlangte der Bundesvorsitzende Klaus Jansen nach seiner Wiederwahl beim BDK-Bundeskongress in Suhl am Mittwoch. Konkret sollten Straftaten und Notlagen mit einem "110-Button" im Browser gemeldet werden können, berichtet die ORF Futurezone. Die unzähligen Taten, die im Internet verübt werden, würden meist nicht angezeigt, heißt es. "Es gibt fast kein Risiko auf Täterseite," sagte Jansen. Täter hinterlassen zudem ja weder Fingerabdrücke noch DNA-Spuren am virtuellen Tatort. Jenseits von Computerkriminalität könnte der Notruf-Button aber etwa auch in Chats eingesetzt werden, wo Selbstmord- und Amokankündigungen, Mobbing oder sexuelle Belästigung direkt an eine Clearingstelle weitegeleitet werden können, die dann über mögliche Interventionen entscheidet.

Der Notruf-Button sei schon allein deswegen notwendig, um den Tatort Internet polizeilich zu erschließen: In Deutschland gebe es rund 42 Millionen Internet-Nutzer, die polizeilichen Kriminalstatistiken weisen unter "Tatmittel Internet" aber nur knapp 167.500 Straftaten und mehr als 63.600 Fälle von Computerkriminalität auf. Das muss sich ändern - auch mit besser in Computersachen ausgebildeten Beamten. Die digitalen Notrufe sollten in einem virtuellen Polizeipräsidium eingehen, um dort von neu zu schaffenden Stellen sofort bearbeitet zu werden.

Vielleicht lernen die Polizisten auf ihren Fortbildungen dann auch etwas über Scripts und Botnetze, die Notrufknöpfe im Browser automatisch im Hundertstelsekundentakt anklicken könnten - ohne DNA-Spuren und Fingerabdrücke zu hinterlassen.

De-Mail absolviert ihren ersten Probelauf

Noch mal amtliches Internet: Ein neuer E-Mail-Dienst zum sicheren Versenden von Geschäfts- und Behördenpost startet in die Pilotphase. Das De-Mail getaufte Projekt der Bundesregierung solle ab Freitag sechs Monate lang in Friedrichshafen am Bodensee getestet werden, erklärte das Bundesinnenministerium. Die erste De-Mail verschickte am Donnerstag der Branchen-Verband Bitkom an den deutschen Internet- und E-Mail-Pionier Werner Zorn. Zorn bekam in den Achtzigern auch als erster Deutscher eine transatlantische E-Mail.

Die Bürger bekämen mit De-Mail "eine einfach zu nutzende Technologie", mit sie "sicher, rechtsverbindlich und vertraulich im Internet miteinander kommunizieren können", erklärte Innenstaatssekretär Bernhard Beus. "Dies sei bei Geschäften im Internet genauso wichtig wie beim Kontakt mit Behörden im Internet. Bitkom betonte, De-Mails seien "vertraulich wie ein persönlich überreichter Brief und komfortabel wie ein Mausklick".

Bundesweit soll der neue Dienst ab 2010 angeboten werden. De-Mail-Nutzer müssen dann für die Nutzung des Dienstes bei einem geprüften Anbieter ihrer Wahl ein Postfach eröffnen. Dafür ist zunächst eine sichere Identifizierung nötig, etwa durch die Vorlage des Personalausweises. Der Dienst kann dann mit dem persönlichen Login von jedem beliebigen Rechner aus genutzt werden. Der Versand der De-Mails soll über gesicherte Kommunikationskanäle erfolgen.

AFP

EU: Grünes Licht für Microsofts Browserwahl?

Zwei Jahre lang stritten die Europäische Union und Softwarehersteller Microsoft um die Einbindung von Internetbrowsern in das Betriebssystem Windows. Kurz vor der Veröffentlichung von Windows 7 scheint eine Einigung in greifbarer Nähe: Die Europäische Kommission hat Microsofts zuletzt vorgestellter Browserwahl das grüne Licht für einen Markttest gegeben. Bis Ende des Jahres könnte eine Einigung gefunden sein. Microsoft jubiliert in einer Pressemeldung: "Wir begrüßen die Entscheidung der Europäischen Kommission." Jetzt sind Verbraucher, Softwarefirmen, Computerhersteller und andere interessierte Parteien aufgerufen, Microsofts Vorschlag zu kommentieren und zu verbessern.

Aktueller Stand der Browserwahl: Seinen Kunden nötigt Microsoft nicht länger den Internet Explorer auf. Sie haben die Wahl zwischen fünf großen Browsern: Apples Safari, Googles Chrome, Mozillas Firefox, und Opera Softwares Opera. Computerhersteller können frei wählen, mit welchem voreingestellten Browser sie Windows-PCs ausliefern wollen.

Fast als Randnotiz heißt es außerdem in der EU-Meldung, dass Microsoft in einem Vorschlag im Juli 2009 versprach, sich weiter der Interoperabilität zu verschreiben, also dem reibungslosen Zusammenspiel unterschiedlicher Hard- und Software.

Verkauf der Pirate Bay geplatzt

Der Kauf der Filesharing-Plattform The Pirate Bay durch das schwedische Unternehmen GGF ist ganz offensichtlich geplatzt: Ende September anzeigen verstrich eine Frist für den Abschluss des Geschäfts, am Mittwoch teilte die GGF laut Heise.de mit: "Derzeit kann GGF nicht erkennen, ob die Übernahme […] vollzogen werden kann".

Das ist für Beobachter keine Neuigkeit: In den letzten Monaten sprangen wichtige Technologiepartner ab, der Firma fehlte es an Geld, sie rief die Börsenaufsicht wegen des Verdachts auf Insidergeschäfte auf den Plan und wurde schließlich von der Börse ausgeschlossen. GGF-Chef Pandeyas Privatvermögen ist derweil Gegenstand eines Insolvenzverfahrens, sein Auto und Motorrad wurden bereits beschlagnahmt. Mit Spannung wird jetzt eine Verlautbarung Pandeyas erwartet. Der ist derweil auf Tauchstation, drückt sich wohl darum, der Farce ein Ende zu machen.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,653963,00.html

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